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Urlaubsberichte

Auf den Spuren von Harry Potter - London mit Kind

 

Nein, wir sind nicht appariert, um nach London zu kommen.

Wir Muggles sind ganz normal geflogen.

Vorbei sind die Zeiten, in denen man einfach so ankommen und sich dem Sightseeing hingeben kann. Eine Städtereise nach London will gut vorbereitet sein, vor allem wenn man mit einem 7-jährigen Jungen und in Coronazeiten reist. Um lästige Wartezeiten zu umgehen, keine unliebsamen Wege doppelt gehen zu müssen und Spiel, Spaß, Spannung nicht zu kurz kommen zu lassen, habe ich für Reisen dieser Art einen Plan mit Datum, Uhrzeit, Aktivität und Anfahrtsmöglichkeiten in der Tasche.

 

Gelandet in London City, was ich jedem London reisenden empfehle, ging es für uns mit Rollkoffer am Arm und Plan in der Tasche nach Greenwich. Hier sei gesagt, dass es in London City keine Möglichkeit gibt, die Oyster Card zu erwerben. Es empfiehlt sich, diese vorab zu bestellen. Greenwich liegt quasi auf direktem Weg Richtung Londoner Innenstadt, bekanntlich am 0-ten Längengrad und genau der war das Ziel. Man schleppe sich also samt Junior, Rollkoffer am Arm und Plan in der Hand rauf zum Royal Greenwich Observatory, um die schon vorher im Internet bestaunte Linie des 0-ten Längengrads zu sehen und die vorab ausgeführten Erklärungen zum Koordinatensystem der Erde zum Leben zu erwecken. Ja, wir waren da und sind von der östlichen Erdkugel in die westliche gesprungen. Mit einzigartig gutem Blick auf Canary Wharf.

Rollkoffer wieder an den Arm, sagte der Plan in der Tasche, dass es Zeit ist, den Rollkoffer zum Hotel zu bringen. Gesagt, getan! Gewohnt haben wir im Hampton by Hilton Waterloo. Ein angenehmes 3 Sterne Hotel mit guter Lage und ödem Frühstück. Für den Nachmittag hatte ich einen Slot im Sky Garden gebucht. Slots braucht man heutzutage überall. Wegen Corona, aber auch weil es einfach cleverer ist. Statt stundenlang vor einer Attraktion um Einlass zu betteln, zeigt man so nur seinen QR Code und – Sesam öffne Dich! Sowas bindet natürlich, mit Plan in der Tasche, behält man aber den Überblick, denn Sky Garden war nicht der einzige vorab gebuchte Slot.

Zum Sky Garden Slot hatten wir aber noch Zeit und so haben wir das schöne Wetter genutzt, um uns zu Fuß Richtung Sky Garden über den Southbank Walk an der Themse zu nähern. Hey, da fing die Zauberei an. Das Genöle wegen Müdigkeit war weg gezaubert beim Anblick der Millenium Brücke  und der Pauls Cathedral. Und sofort wurde der Himmel nach Totessern abgesucht (Anfangs-Szene aus Harry Potter 6).

Sky Garden ist übrigens nicht nur kostenfrei. Der Sky Garden ist im 35.Stock, nahe der Tower Bridge und auch ein extrem angesagtes Plätzchen. Den Blick abends über die Lichter der Stadt zu genießen fällt mit einem 7-jährigen natürlich weg. Man bekommt trotzdem einen guten Überblick über die Stadt. Ganz abgesehen davon ist es einfach cool dort oben im angebauten Mini-Regenwald. Um die Ecke ist der Leadenhall Market. Hier wurden einige Winkelgassen Szenen aus „Harry Potter und der Stein der Weisen“ gedreht. Hätte ich mich nicht in das Thema vorab reingelesen und einen Plan gehabt, ich hätte keine Ähnlichkeit festgestellt. Leadenhall Market ist in keinster Weise so dunkel und trüb wie die Winkelgasse. Hier herrscht um 16Uhr schon buntes Treiben in den Bars und Restaurants.

Corona hatten wir es wohl zu verdanken, keine 2 stündigen Warteschlangen vor dem in der Wand verschwindenen Gepäckwagen von Harry Potter am Gleis 9 ¾ am Bahnhof Kings Cross anzufinden. Wir konnten unser Glück kaum fassen und natürlich sind wir vom Foto mit dem Gepäckwagen direkt in den Harry Potter Merchandising Shop quasi appariert. Nicht der einzige dieser Art, wie wir schnell feststellten. Abends brannten uns die Socken, über 30000 Schritte zählten unsere Schrittzähler!

 

Mit Plan in der Tasche, hatte ich bei dem Einstieg in den zweiten Tag auch kein schlechtes Gewissen, diesen Tag mit MEINEM Programm zu starten. Häuser gucken: in Chelsea gibt es sehr noble Häuser, teilweise auch sehr bunte Häuser. Das Thin House, was auf Insta sehr spektakulär aussieht, stellte sich in der Fotografie als optische Täuschung heraus und zum Glück gab es gleich neben dem begrüntem Churchill Arms Pub eine gute Bäckerei. Per rotem Doppeldecker Bus ging es weiter. Oben in der ersten Reihe sitzen, bietet nicht nur die beste Aussicht, sondern gab auch einen kleinen Adrenalin Kick, wenn man an Schildern, Menschen und anderen Bussen vorbei brauste (Siehe Knight Bus, deutsch Der fahrende Ritter in Harry Potter). Apropos „Vorbereitung ist alles“, wir hatten nicht nur die Harry Potter Filme geschaut, sondern auch die zwei Paddington Filme und an der Paddington Station, unserem nächsten Ziel, haben wir genau diesem putzigen Bären in Form einer Statue besucht. Eigentlich hätte sich hier auch ein Abstecher zur Rolling Bridge gelohnt, war es doch Freitag und dann auch noch kurz vor 12 Uhr. Denn um 12 Uhr jeden Freitag rollt sich in Paddington die Rolling Bridge zu einem Rad zusammen. Dumm, dass nur zu dieser Uhrzeit, denn auf uns wartete ein Slot für die Harry Potter Tour. 1,5 Stunden Anfahrtszeit lag vor uns.

Fazit Harry Potter Tour: Ein MUSS für Harry Potter Fans. Für 7-jährige Kinder ist es meines Erachtens noch etwas viel Input. Selbst wir Erwachsenen waren erschlagen von Hintergrundinformation. Klar ist es cool, mal an den Drehorten zu sein und auch ein Butterbeer zu trinken (schmeckt widerlich), aber ich würde mir vor allem im Sommer den Tag schenken und lieber in der Innenstadt von London bleiben.

Uns qualmten auch nach Tag 2 wieder die Socken!!!

 

Doppeldecker Bus fahren und Eichhörnchen füttern stellte sich also als mega Highlight heraus. Der Plan in der Tasche sagte mir am Tag 3, dass wir um 9:15Uhr coronabedingt zum PCR-Test müssen. Und zwar zur Teststation Kings Cross. Demnach klingelte um 6:45Uhr der Wecker, 7:15Uhr saßen wir beim Frühstück und um 8Uhr in dem Doppeldeckerbus (natürlich) mit Ziel PCR Test. Doppeldeckerbus fahren und oben sitzen hat für mich was von Schiff fahren bei hohem Seegang. Während das Kind sich wie Bolle freut, kämpfe ich mit der Seekrankheit. Von da oben hat man einen ganz anderen Überblick und jeder nah an der Bordsteinkante stehende Mensch sieht von da oben in meinen Augen suizidgefährdet aus. Ganz zu schweigen von den vielen Laternen und Autos, die wir auch in meinen Augen fast gerammt hätten. Es scheint mit dem Winkel von da oben im Doppeldeckerbus zu tun zu haben oder mit einem wesentlich erhöhten Adrenalinspiegel im Blut.

Ach ja, der PCT Test war easy und wo wir schon mal da waren und St Pancras gleich neben Kings Cross ist, haben wir auch mal nachgeschaut, ob Harry und Ron im Auto gerade drüber fliegen (nix gesehen, ist aus Kammer des Schreckens). Im Anschluss stand die Tower Bridge auf dem Plan. Allerdings nicht bei Regen, aber so ist London. Immer für eine Überraschung gut. Das wirklich spannende für Kinder an der Tower Bridge ist, dass sie hoch geht, wenn große Schiffe durch müssen. Man kann diese Zeiten online nachschauen (google: Bridge lifting times Tower Bridge) und das Spektakel im Plan eintragen und dann im Regen den kompletten Vorgang von der Sperrung der Brücke, über Alarm und Öffnung, Schiffdurchfahrt und Absenken der Brückenteile plus Öffnung der Brücke beobachten. Danach waren wir nicht nur nass, sondern hatten auch einen (Indoor)Slot im Tower of London gebucht. Tower of London ist irgendwie ein Muss, also man muss hin. Die dort ausgestellten Kronen sind auch ganz nett, aber wir sind nicht diese geduldigsten geschichtssüchtigen Touris.

London sei Dank gibt es die Lektüre „Tower Power“, erhältlich im Souvenir Shop, die ist gut zum Nachlesen. Im Tower gibt es auch einen (!!!) Raum, der toll interaktiv für Kinder aufgearbeitet wurde.

Den Nachmittag verbrachten wir im Kensington Garden mit anschließendem Spaziergang durch den Hyde Park. Der schöne Diana Memorial Playground am äußersten Ende des Kensington Garden war Nebensache, denn wir hatten Walnüsse und Esskastanien dabei, was das artig mitlaufende Kind super fand denn die Eichhörnchen waren immer an unserer Seite. 

 

Den restlichen späteren Nachmittag haben wir bei Hamleys in der Regent Street verbracht. Ein wahnsinnig großer und wuseliger Spielwarenladen. Schon im Eingang wurden wir mit Seifenblasen begrüßt, im Laden selber sauste uns auf einmal eine Art Drohne über den Kopf und ständig musste man aufpassen, nicht von ferngesteuerten Autos angefahren zu werden. Die Zeit für den Piccadilly Circus (übrigens wurde hier eine Szene aus „Die Heiligtümer des Todes“ gedreht) ist zweifellos abends, wenn die Lichter leuchten. Mit gut 23000 Schritten haben wir den Tag völlig erschöpft verabschiedet, trotz Doppeldeckerbus- und Undergroundfahrten.

 

Tag 4 beginnt mit einer kleinen Diskussion: „Ich will nicht laufen!“ Dieser Satz wird in Dauerschleife von beiden Männern genölt, in mir kocht die Galle! Hatte ich doch gelesen, dass eine kleine Unterführung auf dem Weg zum morgendlichen Lieblingsbäcker (Gails Bakery) besonders interessant sein soll. Leake Street heißt die Unterführung. Mit überschäumender Galle und zwei immer noch nölenden Männern steuern wir in die dunkle, aber bunte Unterführung. Es riecht nach frischer Farbe und was soll ich sagen? Es gibt viel zu entdecken, denn hier sind Nacht für Nacht, Tag für Tag wirklich Graffiti Künstler am Werk. Schade, dass die tollen Kunstwerke, jeden Tag neu übersprayt werden L.

Gestärkt sind wir das restliche Stück zum St James Park mit den Doppeldeckerbus (oben, erste Reihe) gefahren. Für den Spaziergang durch den St James Park waren wir mit Walnüssen in den Taschen bestens gerüstet und konnten eine mögliche Nölerei wegen des Laufens direkt im Keim ersticken. Ich war schon oft in London, „Changing of the Guards“ habe ich mir nie angeschaut. Mit Kind sieht das natürlich anders aus und was in „normalen“ Zeiten mit 2 stündigem Anstehen und Platz reservieren total nervt, war in Coronazeiten kein Problem: Die sonst so sehr überfüllte Sehenswürdigkeit ist schön leer. Um herauszufinden, wo man sich bestenfalls positioniert, bedarf es schon einiger Karten und das Wissen der Laufwege der „Guards“. Letztendlich kommen die aus allen möglichen Gebäuden rund um den St James Park. Gut steht man an der Mall. Wer aber die eigentliche Wachablösung ansehen will, muss schon erste Reihe vor dem Buckingham stehen und auch in Coronazeiten etwas Zeit mitbringen.

Gestärkt haben wir uns mittags im Neals Yard mit einer sehr leckeren Pizza und dann bei Arome Bakery noch einen Nachtisch abgestaubt und los ging es zum Postal Museum. Ich muss gestehen, dass ich völlig untypisch etwas unvorbereitet war. Deswegen saßen wir ZACK in einem kleinen Postzug. Jede Familie in einem Wagon, unser war eigentlich schon voll durch meinen 1,96m großen Mann. Im wahrsten Sinne: Ab ging die Post und wir befanden uns im versteckten Tunnelsystem von London, durch das von 1927 bis 2003 die Post verteilt wurde. Im Hauptgebäude erfährt man alles zur Geschichte und Entwicklung des Postsystems. Es ist toll interaktiv gestaltet…

Mehr oder weniger Zu Fuß ging es zurück zum Hotel, vorbei am Covent Garden und über die Golden Jubilee Bridge mit nächtlichem Blick auf das pink leuchtende Wheel an der Themse.

 

Eigentlich hatte ich für Tag 5 das Transportation Museum eingeplant, aber hier hat es uns tatsächlich geschmissen: Ich habe keinen Slot mehr bekommen. Also ab zum Museum of Natural History. Ein riesiges Gebäude in Kensington mit vielen Themen: Dinosaurier, Meteoriten, Vulkane, Erdbeben, Pflanzen, Tiere, um nur einige zu nennen. Wir haben uns für die Abteilung Vulkane und Erdbeben entschieden, allein diese zwei Bereiche haben uns 2 Stunden beschäftigt. Toll ist, dass man im Supermarkt miterleben kann, wie sich ein Erdbeben anfühlt.

Auf den Spuren von Harry Potter sind wir zurück zum Leicester Square. Dort steht nicht nur  seit 2020 die Harry Potter Statue. Auch die wichtigsten Zauberstäbe stehen in Großformat zur Show. Also echt was für Harry Potter Fans. Und wäre das nicht genug, befindet sich gleich um die Ecke der tolle Lego Store mit (momentan) einem Lego Big Ben, der sogar zu jeder Stunde läutet und eine Undergroundbahn aus Lego, in die man sich hinein setzen kann.

Prinzipiell ist die Ecke um Covent Garden spannend. Vielleicht nicht bei Regenwetter oder Kälte, aber im Sommer wimmelt es dort von Straßenkünstlern.

Eine Nacht noch in London und dann hieß es schon wieder Abschied nehmen. Letztendlich hätten wir das Erlebte auch in 4 Tagen „durchziehen“ können. Aber wozu der Stress? Und im Sommer bei schönem Wetter stört ein „Gammeltag“ in London in den tollen Cafés oder Parks oder an der Themse überhaupt nicht.

 

So haben wir uns am Tag 6 von den Eichhörnchen im St James Park verabschiedet und sind nachmittags von London Heathrow mit vielen Eindrücken und mächtig Fachwissen über Harry Potter, dem „Making of the Film“ und den in London gedrehten Filmszenen nach Frankfurt geflogen.

 

Fazit London:

  • 100000 Schritte in insgesamt 6 Tagen trotz Underground und Doppeldeckerbus
  • Adventskalender 2021 wurde mit Harry Potter Bleistiften, Radiergummis und Lederarmbändchen bestückt
  • Neben den klassischen London Sehenswürdigkeiten, waren Doppeldeckerbusfahrten und die Eichhörnchen ein richtiges Highlight für das Kind
  • Plan, vorgebuchten Slots in der Tasche sind unabdingbar!

Von Familie Betz

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